Festgottesdienst zum Erntedank für 60 Jahre Pfarre Langenhart

Anlässlich des 60. Weihetages der Kirche von Langenhart erstrahlt in der Nacht zum Festtag eine Lichtinstallation rund um die Kirche und im Innenraum der Kirche. Die breite Palette und die Vielfalt dieser gespiegelten Farben sollen Synonym für die bunte Mischung der Menschen sein, die dieser Pfarre angehören. 60 Jahre - ein Impuls, unsere Pfarre wieder neu in den Blick zu nehmen.


Sonntagmorgen – Festtag

Mit dem Eröffnungslied „Das macht die Welt so wunderbar, Gott, du bist in allem da“ bringen die Ohrwürmer, unser Kinderchor, zu Beginn der feierlichen Zeremonie in der freien Natur ihren Dank für Gottes Vielfalt in der Schöpfung zum Ausdruck.

Danach macht sich die Prozession, begleitet von Kindern mit Obst- und Brotkörbchen, rund um die Kirche auf den Weg zum Festgottesdienst.

Großer Einzug durch die Kirche Richtung Altarraum. „Ein Haus voll Glorie schauet“ - das traditionelle Kirchenlied zum Fest der Kirchweihe erklingt. Orchester, Orgel und Volksgesang lassen bei diesem - beinahe zum Volkslied gewordenen - Kirchenlied Ergriffenheit und Dank verspüren.

Dr. Anton Leichtfried, Weihbischof der Diözese St. Pölten, Moderator Mag. Herbert Reisinger, Altdechant Heinrich Geiblinger und Diakon Mag. Christoph Hofstätter zelebrieren gemeinsam. Umringt sind die Zelebranten von vielen Ministranten, die ihren Dienst mit großer Freude tun. Sie wissen um ihre verantwortungsvolle Aufgabe an diesem besonderen Tag.

Der Altarraum ist geschmückt mit Feldfrüchten, Getreide und Obst.

Mit herbstlicher Blütenpracht geschmückt sind die Altäre.

Im Mittelpunkt die Erntekrone. Das Symbol der Macht der Natur. Gebunden auf einen Kranz. Ohne Anfang und Ende. Zeichen der Ewigkeit. Die gebundenen Ähren, die die Krone bilden, erinnern an unsere Abhängigkeit von der Natur und unser Gebunden-sein an die Natur.

Diese Stimmung hatte etwas von einem Fest der Auferstehung, von Aufblühen, von Leben versprühen, von „Stunden werden eingeschmolzen und ein Glück ist da“.

Der Chor stimmte das ausdrucksstarke, würdevolle Gloria der Messe in G von Christopher Tambling an, als Graduale das schlichte, aber ergreifende „Locusiste“, eine vierstimmige Motette von Anton Bruckner. „Dieser Ort ist von Gott geschaffen, ein unschätzbares Geheimnis, kein Fehl ist an ihm“, heißt es im Text, der noch immer gerne anlässlich eines Kirchweihfestes gesungen wird.

So schön Kirchen aus Stein oder Holz auch immer sind, mit all ihrer Architektur, ihren Bildern und Statuen: Die eigentliche Kirche, das sind die Gläubigen. Wir sind Gottes Tempel, und der Geist Gottes wohnt in uns. Höhe, Länge, Breite und Tiefe der Liebe Christi, die jede Erkenntnis übersteigt – das ist unser Glaube, dafür müssen wir dankbar sein, betonte Weihbischof Leichtfried in seiner Festpredigt und er gratulierte unserer Pfarre zu dem, was wir mit dem Tempel Gottes machen.

Tatsächlich schien es bei unserem großen Fest zum Weihetag so, als habe sich an diesem Tag unsere Pfarre wieder neu erfunden: Groß und Klein, Jung und Alt, Geistliche und Laien, Ortsteile von da und dort - eine außergewöhnliche Verbundenheit und gemeinsame Dankbarkeit waren zu spüren.

Gesungene Verehrung füllte den Kirchenraum bei der Gabenbereitung. „Gloria a te“Ruhm sei dir Jesus Christus!

Mit den sanften Tönen des „Ave verum“ von W.A. Mozart - einem gesungenen Gebet vor der Wandlung - grüßte der Chor den wahren Leib des Erlösers, der in den Gestalten von Brot und Wein als real gegenwärtig geglaubt und verehrt wird.

„Durch jeden von uns kann Glauben neu entflammen“, hieß es im für alle überraschenden Rap, einem rhythmischen und markanten Sprechgesang der Jugend, der die Gesichter zum Schmunzeln brachte.

Nach dem Schlusssegen das TeDeum. „Großer Gott, wir loben dich“ - wieder mit Orchester, Orgel und Volksgesang. Das Verschmelzen von Wort und Klang wurde zu einem nochmaligen musikalischen Glanzstück, das tief unter die Haut ging.

Bei der anschließenden Agape auf dem Kirchenplatz wurden bei guter Stimmung von Jung und Alt, bei Brot und Wein, nach dem Motto „Man sollte viel mehr Zeit mit Glücklich-sein verbringen“ Gedanken und Eindrücke ausgetauscht und in netten Gesprächen Gemeinschaft gepflegt. Mittendrin im Geschehen Weihbischof, Pfarrer und natürlich Diakon.

60 Jahre Pfarre Langenhart – Grund zum Danken!

Danken den Gründervätern, die mit viel Mut und Gottvertrauen, unterstützt von vielen Langenhartern und Langenharterinnen, dieses große Projekt eines Kirchenneubaus verwirklicht haben.

Danken dafür, dass wir nach 60 Jahren Sonntag für Sonntag Gottesdienst in unserer eigenen Kirche feiern dürfen, wenngleich es im Moment einer kleinen persönlichen zeitlichen Umstellung bedarf.

Danken dafür, dass wir einen Priester haben, der in seinem Tun tiefe Gläubigkeit und Überzeugung verspüren lässt, der wahrer Seelsorger ist, der das Wort Gottes in den Mittelpunkt stellt, der uns mit den Botschaften in seinen Predigten berühren kann, der es versteht, auf sehr natürliche und humorvolle Art und Weise auf Menschen zuzugehen, den wir mit unseren Talenten unterstützen wollen und sollen- in der Art, dass uns immer der Sinn für das Gemeinschaftliche leiten mag. 

Dank sei hiermit auch all jenen gesagt, die - in diesem für unsere Pfarre besonderen Jahr - mit engagiertem Einsatz dazu beigetragen haben, dass verschiedenste Aktivitäten zu ganz besonderen Begegnungen werden konnten: Die Fotoausstellung „Das Dekanat Haag“, das Frühjahrskonzert mit dem Blasorchester St. Valentin CNH, die Reise nach Urbino und Assisi, der Bildungswerkvortrag von DDr. Paul Zulehner, das Pfarrfest, das Konzert mit Pro Brass und dem Chor Ad Libitum, die Pfarrwallfahrt, der Festgottesdienst zur Kirchweih und schließlich - um das Jahresprogramm besonders feierlich abzurunden - das am 9. Dezember zur Aufführung kommende „Weihnachtsoratorium“, ein Benefizkonzert zugunsten unserer Pfarre, mit dem Chor Ad Libitum.

„Der Herr wird alle segnen, die in seinem Weingarten arbeiten“, würde unser Herr Pfarrer jetzt vielleicht sagen.

Artikel: Brigitte Mayer

Bilder: Hans Hochreiter


Aktualisiert ( Mittwoch, den 08. November 2017 um 17:06 Uhr )